Haiku
Das klassische Haiku ist einfach ausgedrückt ein Japanisches Naturgedicht, bestehend aus 3 Zeilen zu jeweils 5 – 7 – 5 Silben, also insgesamt 17 Silben. (In den letzten Jahren haben sich auch moderne Formen durchgesetzt, u. a. darf es auch 1 Silbe mehr oder weniger sein, also 16 oder 18 Silben).
Wichtig sind:
Bezug zu einer Jahreszeit:
z.B. durch eine Blume, die im Frühling blüht oder das Schwimmbad im Sommer etc.
Die Gegenwart:
es soll eine Begebenheit, die man jetzt betrachtet oder erlebt, dargestellt werden.
Ein Gegensatz:
z.B. hell - dunkel, Knospe - verblüht, Erde - Luft, wobei dies durch ein Wort versinnbildlicht ausgedrückt werden kann wie: die Nacht - dunkel, im Sonnenschein - hell, Erde - unten, Baumkrone - oben etc.
Keine Bewertung:
z.B. der zerstörerische Sturm
Keine Vermenschlichung:
z.B. die lächelnde Sonne
Dies setzt voraus, dass der Haiku-Dichter das Leben und alles Lebende mit einer ihm eigenen Unvoreingenommenheit betrachtet.
Zwei Beispiele, eines aus dem 20. Jhd. und eines aus der heutigen Zeit:
Alter Apfelbaum
hat bloß einen Ast. Der trägt
Knospe an Knospe
Imma Bodmershof
mit dem rad auf tour
neue welten entdecken
himmel und käfer
Petra Sela